Die Eisenschweine - eine LARP Söldnergruppe
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 Auszüge Kunchomer Kodex

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BeitragThema: Auszüge Kunchomer Kodex   Auszüge Kunchomer Kodex Icon_minitimeDo Aug 25, 2011 5:42 pm

Sold
Söldner werden normalerweise pro Tag bezahlt - gelegentlich auch pro Woche, in großen
Kriegen meist pro Monat als komplette Einheit. Offiziere, Magier, Spezialisten und Truppen,
die besondere Ausrüstungsstücke (alles über eine festgelegte 'Standard-Wehr' hinaus)
mitbringen, werden immer weit höher besoldet als die Gemeinen.

Prämien
Eine 'Erfolgsprämie' ist bei schwierigen Einsätzen immer angemessen, die Höhe aber Verhandlungssache.
Gegebenenfalls (meist im Fall von territorialen Eroberungen oder von
Schatzgräber-Expeditionen) müssen der Compania Beuteanteile gewährt werden, deren
genaue Verteilung dann von den Offizieren übernommen wird.

Sterbegelder
Todesfälle bei der Erfüllung des Auftrags (nicht bei einer dummen Schlägerei, durch
Krankheit oder ähnliches) werden mit einem fest vereinbarten Sterbegeld quittiert, das
normalerweise höher ist, wenn der Leichnam geborgen wurde und bestattet werden muss.

Ehre gebührt den Gefallenen
Es ist für jede Compania eine Frage der Ehre, ihre Toten nicht einfach auf dem Schlachtfeld
zurück zu lassen. Wenn es irgend machbar ist, sollen mit dem Feind festgelegte Waffenruheperioden
ausgemacht werden, während der beide Seiten friedlich ihre Gefallenen
einsammeln und bestatten können (die 'Marbosfrist'). (Solche Fristen sollten möglichst
auch für neue Verhandlungen der kriegführenden Parteien genutzt werden.) Wenn die
Herkunft der Gefallenen bekannt ist, sollte die Familie informiert werden, sobald es die
Compania das nächste Mal in die Nähe des Heimatortes führt.

Ehre gebührt den Besiegten
Ein besiegter Gegner wird im Sinne der Rondra geschont (auch wenn natürlich Sicherheitsvorkehrungen
wie Waffenkonfiszierung oder Haft angebracht sind), ebenso wird Leib
und Leben von Nicht-Kämpfern unangetastet gelassen - was insbesondere Vergewaltigungen
strengstens ausschließt (einer der größten Frevel, den die zwölfgöttlichen Kirchen kennen)!
Zwangsrekrutierungen aus der Zivilbevölkerung (eines besiegten Volkes oder eroberten
Landstrichs) jedoch sind erlaubt, sofern sie dem Ausgleich der eigenen Verluste dienen,
nicht darüber hinaus. (Versklavungen für die Zwecke des Soldgebers sind wiederum nicht
gesondert geregelt und werden nach gesellschaftlichem Kontext gehandhabt.)

Besitz, wem Besitz gebührt
Plünderungen und Beutezüge in eroberten Territorien sind im Sinne des Phex legitim2,
auch wenn der Kodex vorsieht, dass man niemandem die Existenzgrundlage nehmen soll.
Tempel und heilige Orte (nicht nur zwölfgöttliche!) sind von der Plündererlaubnis ausdrücklich
ausgeschlossen. (Die Gründe sind hier weniger moralische, als vielmehr praktische,
denn hungernde Flüchtlingsströme und großflächige zivile Unruhen sind fast nie im
Sinne des Soldgebers - und mit den Göttern egal welchen Volkes sollte man es sich erst
recht nicht verscherzen.)

Ehre gebührt den Siegern
Es ist für die meisten professionellen Söldner selbstverständlich, dass sie keinen persönlichen
Groll gegen den Feind hegen, dem sie unterlegen sind. Auch wenn Freunde, Liebhaber
und langjährige Kampfgefährten getötet wurden - das ist der Beruf, den sie gewählt
haben. Insofern kommt es oft vor, dass Überlebende einer unterlegenen oder gar aufgeriebenen
Compania sich der Fahne des siegreichen Banners anschließen und dort problemlos

(2 Hier klingt ein wenig die tulamidische Tradition durch: 'Eigentum' ist das, was als solches behaupten kann,
nachdem man es sich genommen hat. Besiegt zu werden bedeutet, die Verteidigungsfähigkeit des eigenen
Besitzanspruchs zu verlieren - und damit des Eigentums nicht mehr würdig zu sein.)

Aufnahme finden, um die eigenen Reihen wieder zu vervollständigen (nachdem sie eventuell
wertvolle taktische Informationen an ihre neuen Befehlshaber weitergegeben haben).
Der Kodex unterstützt dieses Verhalten als Teil der Söldnerehre.

Söldnerehre
Ein angeworbenes Fähnlein wird dafür bezahlt, sein Leben im Dienste der Auftragserfüllung
aufs Spiel zu setzen und das wird es auch tun. Eine Einheit, die Feigheit zeigt oder gar
einen höheren Sold der Gegenseite akzeptiert, sowie einzelne Söldner, die vom Dienst desertieren,
gelten als 'vertragsbrüchig' und werden fortan von Kameraden und Auftraggebern
gemieden wie die Pest. Das trifft auch auf solche zu, die bei einer Anwerbung falsche
Referenzen angeben, oder Fähigkeiten, die sie nicht besitzen.
Einzelne Söldner, die überführt werden, ihre Compania an den Feind verraten zu haben,
werden kurzerhand hingerichtet und dann nie wieder namentlich in Erzählungen erwähnt.
Diese 'Strafe' über den Tod hinaus hat ihren Hintergrund im Rondra-Kult, wo der Ruhm
des eigenen Namens ein Teil der göttlichen Unsterblichkeit ist, den selbst ein Mensch erreichen
kann - Verrätern wird dieser Ruhm nicht einmal im Schlechten gegönnt.


Verhältnismäßigkeit und 'Blutzoll'
Wenn die Compania im Einsatz feststellt, dass der Auftrag nicht ohne größte Verluste oder
gar nicht erfüllt werden kann, dann ist ein taktischer Rückzug kein Ehrverlust. Wenn sich
herausstellt, dass der Soldgeber den Tod des kompletten Fähnleins oder eines großen Teils
desselben wider besseren Wissens in Kauf genommen hat, dann gilt der Soldgeber seinerseits
als 'vertragsbrüchig', muss Kompensation bezahlen und wird so schnell nicht wieder
Soldnehmer finden. (Manchmal wird die höchste, bei einem Auftrag vernünftigerweise zu
erwartende und für das Fähnlein akzeptable Anzahl von Verlusten sogar vertraglich als
sogenannter 'Blutzoll' festgelegt.)

Disziplin und Gehorsam
Gemeine Söldner haben ihren Befehlshabern unter allen Umständen zu gehorchen. Auch
wenn Companias im Allgemeinen nicht für ihre Disziplin bekannt sind, spielt sie gerade in
eingespielten Truppen doch eine große Rolle. Ein Söldnerführer hat einen ähnlichen Status,
wie ein Kapitän zu hoher See, seine Befehle sind Gesetz, denn er hat den Überblick über
alle Truppenteile und die Verantwortung für den Gesamtverlauf des Kampfes. Natürlich ist
er auch der letzte, der das Schlachtfeld verlässt, wenn eine Niederlage droht, und er wird
sein äußerstes tun, um alle seine 'Schäfchen' zu retten.

Schont die Feldscher und die Verwundeten
Keiner Kriegspartei sollte daran gelegen sein, die Wundärzte der Gegner zu töten oder gar
Lazaretts anzugreifen, denn wenn man sich im Falle einer Niederlage in Gefangenschaft
begibt, möchte man ja ebenfalls versorgt werden und nicht am Wundbrand verrecken.
Feldscher und Medici tragen deshalb im Feld besondere Uniformen oder Abzeichen, die
deutlich erkennbar sind und sie zu unantastbaren Personen machen (ähnliches gilt für
Feldgeweihte). Es braucht schon gehörigen Mut, um sich als Feldscher mit lauter Stimme,
Koffer und Segeltuchbahre ohne jede Deckung einen Weg über das tobende Schlachtfeld
zu bahnen - aber nur selten wird man dabei versehentlich ernsthaft verletzt.
Der Missbrauch dieser Vereinbarung durch Fälschung solcher Abzeichen, um z.B. Saboteure
oder Spione hinter die gegnerischen Reihen zu schmuggeln, kommt zwar gelegentlich
vor, ist jedoch nur selten erfolgversprechend, da Personen mit Sonderstatus auch entsprechend
streng kontrolliert und überwacht werden.

Der 'Weg des guten Kampfes'
Die diesbezüglichen Regeln, die ursprünglich an die Glaubenssätze der Kor-Religion anschließen,
sind wahrscheinlich recht auslegungsbedürftig. Für die Kor-Anhänger ist ein
'guter Kampf' möglichst langwierig und blutig, körperlich verlustreich und herausfordernd,
gekämpft wird am besten bis zum Tod - was für die allermeisten Companias realistischerweise
jedoch kein erstrebenswertes Ziel sein kann. Deswegen hat jedes Fähnlein seine eigene
Vorstellung vom 'guten Kampf' - effiziente Taktik und umsichtige Strategie wurden
weiter oben schon genannt, phexische Schläue und rondrianische Ehrenhaftigkeit ebenfalls.
Ein wichtiger Teil des 'guten Kampfes' in jeder Auslegung (außer den allerblutigsten) ist die
'Kombattanten-Regel': als Gegner gilt nur, wer kämpft! Das schließt für die meisten
Companias Zivilisten aus, weswegen sie keine Aufträge annehmen, die z.B. ausschließlich
aus der Verwüstung eines wehrlosen Landstrichs oder Terrorisierung unbewaffneter Bevölkerung
bestehen. Sehr wohl als Kombattanten gelten natürlich 'bewaffnete Verteidiger':
eine Stadtgarde, ein Schatzwächter oder die Armee eines bislang friedlichen Landes, die
selbst nicht attackieren, sich aber wehren können, wenn sie angegriffen werden.

Der 'Weg des guten Goldes'
Die Auslegungsvielfalt des 'guten Goldes' ist genauso groß, wie die des 'guten Kampfes',
vor allem geht es aber darum, dass ein Söldner sein Handwerk ausschließlich gegen angemessenen
Lohn ausübt - gegen "gutes Geld" also, wie jeder andere Berufsstand ja auch -,
was auch bedeutet, dass es strikt verboten ist, ohne Anstellung Kämpfe zu beginnen oder gar
zu marodieren!
Weiterhin bezeichnet das 'gute Gold' im Söldnerjargon auch die moralische Qualität
eines Auftrags, hier kann man sich viele verschiedene Abstufungen vorstellen:
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